Thursday, January 27, 2011

Ecuador – Galapagos Islands ... Und täglich grüßt der Seelöwe

Vorweg: Wir haben in Ecuador zwar noch mehr erlebt und gesehen aber die Galapagos waren einfach dermaßen toll, umwerfend, aufregend, außergewöhnlich, wunderschön und einzigartig, dass sie auf alle Fälle einen eigenen Blogeintrag verdienen! :-)

Nachdem wir uns von Costa Rica verabschiedet haben, gings direkt nach Ecuador. Wir gönnten uns noch einen Nachmittag im lauten und stinkenden Guayaquil, dafür aber mit leckerem Pan de Yuca + Yogurt (sollte dringend bei uns eingeführt werden). Da wirs leider nicht geschafft haben uns irgendwo einen Galapagos Reiseführer zuzulegen und auch sonst keine Zeit für jegliche Recherchen hatten, gings dann am nächsten Tag vollkommen unvorbereitet weiter auf die Galapagos. Außer dass es schon immer ein Kindheitstraum von mir war 1x auf die Galapagos zu kommen, wusste ich nicht wirklich was uns dort erwartet und was wir dort überhaupt machen werden. Vorgestellt haben wir uns: überschaubare, kleine Inseln, karge Landschaften, stürmische See, Tiere, hohe Preise und wenig Infrastrukur. Das schöne am Unvorbereitetsein ist allerdings, dass man nur überrascht werden kann. Und genau so wars dann auch.

Um die Galapagos Inseln zu erkunden hat man 2 Möglichkeiten: entweder organisiert man sich gleich ein 4-8 Tage Cuise-Ship und verbringt seine ganze Zeit auf dem Boot oder man bleibt auf einer der Inseln und macht Tagesausflüge bzw. Tauchtrips. Wir entschieden uns für Variante 2, weil etwas billiger, flexibler und vor allem wollten wir ja auch nicht aufs Tauchen verzichten.

Unsere 8 Tage verbrachten wir auf der Insel Santa Cruz, in Puerto Ayora (Hauptstadt der Galapagos Inseln). Wider Erwartens ist das ein unglaublich netter Touri-Ort, mit super Restaurants, „angenehmen“ Touristen, interessantem Einheimischen-Flair und Preisen die durchaus OK sind. Der Unterschied zu anderen netten Orten: Bus muss zwischendrin mal anhalten weil der riesen Iguana über die Straße latscht, Riesenschildkröten sonnen sich neben der Hauptstraße und Seelöwen betteln am Fischmarkt die Verkäufer um Futter an. Generell wirkt auf den Galapagos Inseln alles irgendwie schräg und nicht real. Die vulkanische Landschaft auf der einen Insel sieht aus wie am Mond, auf der nächsten gibt’s wieder viel Grün, auf einer anderen befindet man sich in einem Wald aus Kaktusbäumen. Das schrägste und tollste sind allerdings … die Tiere! Vor allem weil sie einfach wirklich keine Angst vor einem zu haben scheinen. Egal ob sichs dabei um den doof-dreinschauenden Blue-Footed-Boobie, die Seelöwen oder die Hammerhaie handelt.

Es gab keinen Tag an dem nicht irgendetwas außergewöhnliches passiert ist... kleiner Auzug: Schwimmen & Spielen mit Babyseelöwe, Schnorcheln mit Pinguinen, Tauchen mit 4 Arten von Haien (inkl. Hammerhai, juhuu), Seelöwen, riesen Rochen und Schildkröten, Flamingosichtung, wunderschöne weiße Sandstrände inkl. glasklarem Wasser, Besuch bei Lonesome George und seinen anderen Riesenschildkrötenfreunden, am Strand direkt neben den Iguanas liegen, …

Man hätte noch unglaublich viel unternehmen können, aber irgendwann müssen die arbeitslosen Auszeitnehmer ja doch auch wieder auf's Geld schauen :-)

Ihr seht schon... dieser Ort ist auf alle Fälle etwas sehr Besonderes. Es wird mit Sicherheit eines der größten Highlights unserer Reise bleiben und hat uns SCHWER beeindruckt.




Monday, January 10, 2011

No shoes, no shirt, no problem

Bevor es bei uns wieder weitergeht (Galapagos Inseln, wir kommen!), gibt’s natürlich noch einen Costa-Rica-Abschieds-Blogeintrag. Auf wiedersehen, schönes Alltagsleben (aufstehen – Frühstück – arbeiten/Boot fahren – Mittagessen – surfen – Abendessen – schlafen; und das alles gaaaaanz tranquilo), hallo Reisefieber.

Die Feiertage waren ja alles in allem recht unspektakulär. Weihnachten haben wir mit einem klassischen Costa Ricanischen Feiertagsleckerlifrühstück begonnen: Tamales. Das sind ca. handgroße Polentataschen, mit Gemüse und Fleisch (wahlweise Haut, Fett, Knochen oder auch beides) gefüllt und mit einem Bananenblatt umwickelt – schaut irgendwie aus wie Lembas Elfenbrot aus Herr der Ringe, aber wirklich gut fühlt man sich danach nicht. Am Abend waren wir dann zusammen mit einer Ami-Voluntärin Italienisch essen. Keine Weihnachtslieder, keine Weihnachtskekse, kein Glühwein, aber trotzdem fein. Am 25. waren wir dann zu einem „potluck“ (= großes Buffet, aber jeder muss was zum Essen mitbringen) eingeladen. Das war eigentlich ganz witzig: live Jamsession vom Feinsten (wieder keine Weihnachtslieder, Glück gehabt), Truthahn und Kopfwehwein inklusive.
Silvestern haben wir dann klassischerweise zuerst mit viel Essen und dann mit Costa Ricanischem Rum am Strand verbracht – dazu haben sich auch wieder ein paar andere Voluntäre zum Feiern gefunden. Kurz vor zwölf gings dann ab in die Dorfdiscoteca, noch einmal aufs neue Jahr anstoßen und einen flotten Merengue aufs Parkett hinlegen.

Leider bedeutet Weihnachten auch hier Ferienzeit. Und das heißt, dass alle Costa Ricaner an den Strand fahren. Nein, eigentlich heißt das, dass alle Costa Ricaner an UNSEREN Strand fahren. Ausnahmslos. Das läuft dann auch nicht irgendwie geordnet ab, sondern jeder sucht sich einfach im Nationalpark einen Platz, der ihm passt. Nicht zum in der Sonne liegen, sondern zum Monsterjeep abstellen, Zelt/Eigenbaubungalow und Grillstation aufbauen, Fußballfeld abstecken, laute Merenguemusik aufdrehen (die scheint uns zu verfolgen), Biertrinkcontest abhalten, Kokosnüsse pflücken, Hunde & Kinder irgendwohin pinkeln lassen und T-Shirt über den Bierbauch rollen. Probleme wegen Lärm, Abfall, Gestank oder keiner Privatsphäre gibt’s deswegen allerdings keine – der gemeine Costa Ricaner ist ja schnell zufrieden (siehe Blogüberschrift). Kurz: weil das alles für nicht-Ticos gar nicht so gemütlich ist, haben wir unsere Strandbesuche in letzter Zeit eher kurz gehalten. Rein ins Wasser, rauf aufs Board und wieder heimradeln.
Dafür war die letzte Woche wieder wie es sein soll: wir hatten den Strand praktisch für uns allein :-).
Unseren Abschiedsabend verbrachten wir wieder mit unserer Lieblingsvoluntärin: Michaela (Our Sista from another Mister … wie sie sagen würde), 2 anderen Voluntärmädls, einem Teil der Bahía Aventuras Crew und einem Barbecue mit viiiieel Fleisch (Beilage Fleisch).

Alles in allem war Costa Rica die Reise absolut wert. Leute waren supernett, Arbeit war toll, Landschaft & Natur unglaublich und Magenprobleme hats auch keine gegeben. Nur mit ihrem „pura vida“ übertreiben sie's einfach ein bisschen. Das gilt ja wie wir jetzt wissen für alles: hallo, tschüss, wie geht’s, danke gut, bittesehr, beehren Sie uns bald wieder, der Bootsmotor ist leider kaputt und meine Katze hat gestern schon wieder fünf Junge geworfen.
In diesem Sinne: pura vida euch allen!