Tuesday, March 15, 2011

Wie war das noch? Das Leben ist wie eine Schachtel Pralinen...

Forrest Gump hat immer wieder Recht: man weiß nie, was man kriegt. Aber alles der Reihe nach:
Wie schon im letzten Blogeintrag angekündigt, hatten wir einen Arbeitsmonat auf Utila eingeplant. Konkret sollte es um Walhai- und Riffforschung gehen, was ja durchaus eine spannende Sache wäre (ach, der Konujunktiv verratet schon wieder alles). Die Insel war unser erster Stopp auf der karibischen Seite Mittelamerikas und damit auch gleich eine ganz andere Welt. Offiziell wird auf den Bay Islands Englisch gesprochen, klingt allerdings wie jamaicanisch-spanisches Extremkauderwelsch. Die Einheimischen sehen auch weniger wie klassische Latinos aus, vielmehr begegnen einem karibische Big Mamas inkl. Rastazopfkind.

Nach zwei Tagen Inselerkundung haben wir bei unserer Arbeitsstelle eingecheckt und unser Quartier bezogen. Unsere Chefin (klassische wilde BH-lose Hippiefrau in den 50ern) hat uns dann auch gleich alles gezeigt und uns kurz unsere Arbeitsbeschäftigung für den folgenden Monat erklärt: Jute-Einkaufstaschen an die Händler der Insel verteilen und Touristendaten in eine Datenbank eingeben. Aha. Volltreffer sozusagen. Dass unser Zimmer eine badüberflutende Kaltwasserdusche, keine Vorhänge (dafür Erdgeschoßfenster zur Straße) und keinen Spiegel hatte und darüber hinaus hunderte Sandfliegen mit uns ihren Spaß hatten, machte die Entscheidung noch leichter: nix mit arbeiten, stattdessen Tauchkurs machen (bin jetzt auch ein Advanced Diver, wo sind die Wracks?!) und Walhaie & Delfine auf eigene Faust erkunden. Und was soll ich sagen: Walhaie sind unglaublich :-) Unglaublich groß und unglaublich schön. Unglaublich war auch das Glück, das wir hatten, dass wir den größten Fisch der Welt gleich bei unserem ersten Trip mehrmals gesehen haben. Entschuldigt bitte die Unschärfe der Fotos davon, aber wenn man unter Wassr vor Ehrfurcht erstarrt ist einfach nicht mehr drin. Gehört sicher zu den Top-Erlebnissen unserer Reise.

Die Delfine waren dann auf der Nebeninsel Roatán dran. Dort haben wir uns für viel Geld für einen zweitägigen „Dolphin Speciality Course“ im Institute of Marine Science angemeldet – eines der wenigen Delfinforschungs- und -trainingszentren, welche die Tiere nicht in Becken halten, sondern in einem riesen Areal direkt im Meer. Dazu kommt, dass sie die Delfine auch frei im Ozean schwimmen lassen (aaaah, Gewissen wieder ein bisschen beruhigt).
Der Kurs selbst war superspannend. Zuerst „Vorlesung“ mit ausführlicher Theorie, dann direkter Kontakt mir den Delfinen um sich das Gelernte gleich live anzuschauen. Es ist wirklich ein Wahnsinnsgefühl zu sehen, wie die Tiere einen anschauen, wie sie auf einen reagieren und man mit ihnen selbst im Wasser arbeiten und interagieren kann. Witzig waren auch die unterschiedlichen Charaktere: vom trotzigen Teenagerdelfin über gutmütige Delfinmütter bis zum schwierigen Einzelgänger. Alles dabei :-)
Anjas Delfin-Highlight: Schnorcheln mit einer Delfinmama während der Babydelfin neugierig herumwuselt. Sobald man mit dem Streicheln beginnt dreht sie sich auf den Rücken um sich den Bauch kraulen zu lassen!
Wieder einen Traum erfüllt - den großen Grinser auf unserem Gesicht haben wir für die Tage danach einmal nicht wegbekommen.

Alles in allem war's also kein Beinbruch, dass aus unserer geplanten Arbeit nichts geworden ist. Vielmehr macht mir Sorgen, dass wir jetzt neben Babykapuzineräffchen und Babyrobben auch noch Babydelfine und Babywalhaie mit nach Hause nehmen müssen. Den Babybuckelwal hab ich noch abwenden können...


1 comment:

  1. dude...walhai beim ersten tauchgang? ihr seit vom glück gesegnet!! saugeil.

    rock on & hang loose

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